Marco Klose ist Vorstand bei der IF-Tech AG und seit mehreren Jahren offizieller Citrix Technology Advocate. CTAS stehen in engem Austausch sowohl untereinander als auch mit Citrix-Ansprechpartner direkt. So profitieren unsere Kunden damit auch von Expertenwissen aus erster Hand und haben die Möglichkeit, Feedback zum Produktportfolio von Citrix zu geben. Wir hatten die Gelegenheit, Marco näher dazu zu befragen.
Wie lange arbeitest du schon mit Citrix-Technologien?
Sehr lange… Im Grunde hatte ich meine ersten Berührungspunkte schon in meiner Ausbildung, so um 2004. Dort hatten wir noch eine klassische Terminalserverumgebung mit Windows Server 2000, um die Mainframe-Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Witzigerweise war ich da aber noch mehr auf den Pfad von VMware und Netzwerk ausgerichtet.
Die echte Spezialisierung mit Citrix startete dann 2007 nach meinem Umzug nach München. Dort war ich für einen IT-Dienstleister tätig, der bereits recht große Citrix-Umgebungen für Sozialversicherungen zentral bereitgestellt hat, um dort ein neu entwickeltes ERP bereitzustellen. Dort haben wir schon eine große Bandbreite an Citrix Technologien eingesetzt. Zu dem Zeitpunkt waren gerade die Zukäufe bei Citrix von Provisioning und Netscaler aktuell und jede Synergy war ein echtes Highlight. Allein schon durch die Ikonen wie Mark Templeton oder Brad Peterson, damals Citrix Chief Demo Officer.
Wie kamst du zuallererst mit Citrix in Berührung damals?
Die ehrliche Antwort ist in der Tat: Durch einige Benutzerprobleme bzw. Troubleshooting. Wir waren in einem Unternehmen, bei dem Citrix bereits zu dem Zeitpunkt in allen wichtigen Unternehmensbereichen im Einsatz war, Produktion, Finance und HR. Dort wurde unser ERP bereitgestellt und d.h. wenn es etwas nicht so tat wie es sollte, war man schnell dabei und musste sich mit dem Thema auseinandersetzen. So wurde auch mein Interesse und mein Forscherdrang geweckt. Mein erstes echtes Projekt war damals mit einem Dienstleister zusammen die gesamte Serverfarm von Metaframe XP auf Presentation Server 4.0 zu migrieren und anschließend die erste Version des Access Gateway zum Remotezugriff einzurichten. Die erste Zeit in München stand dann vor allem im Fokus, verschiedene Citrix-Farmen zusammenzuführen und in eine hochverfügbare neue Umgebung in München zu integrieren. Ebenso sollte dort viel automatisiert werden.
Was schätzt du am allermeisten am CTA-Programm?
Die Community und die Möglichkeit mit Gleichgesinnten aus aller Welt direkt in den Austausch zu kommen. Aber ebenso mit dem Produktmanagement Produkte zu entwickeln und auch frühzeitig Input liefern zu können. Gerade der europäische Markt und der Markt in Deutschland ist vielleicht etwas speziell und bei Softwareherstellern etwas falsch verstanden. Hier muss man immer wieder bestimmte Ansatzpunkte und Bedenken aus unserem Beratungsalltag erklären und wird dann auch gehört. Durch die Pandemie in den letzten drei Jahren war der Austausch virtuell und wird nun hoffentlich auch bei persönlichen Treffen vor Ort weiter intensiviert.
Ungewöhnlichster Einsatzbereich von Citrix, der dir bisher untergekommen ist?
Wir haben einmal für einen Kunden ein Konzept entwickelt, mit dem er eine Citrix Virtual Apps and Desktop Site direkt in Funkmasten betrieben hat. Es ging darum, hier Mess- und Laufzeitdaten direkt an den Masten zu erfassen, aufzubereiten und auszuwerten. Ebenso sollte damit auch die Überwachung der verbauten Komponenten erfolgen. Dadurch, dass diese Umgebungen wirklich komplett abgekapselt sind und so theoretisch überall auf der Welt verbaut werden können, macht es schon sehr außergewöhnlich. Zudem haben wir noch das ein oder andere Projekt in öffentlichen Bereichen, wie Verteidigung oder Luft- und Raumfahrt, zu denen wir aber nichts sagen dürfen.
Was macht Citrix besonders, wo sind die großen Vorteile?
Für mich ist es nach wie vor das Gesamtportfolio von Citrix. Wir haben dort alles, was es braucht, um einen modernen & sicheren Arbeitsplatz auf der gesamten Welt zur Verfügung zu stellen. Gerade während der Pandemie war es schön zu sehen, dass wir es mit dieser Technologie schaffen, in einer absoluten Ausnahmesituation, Menschen sicher in ihren Unternehmen arbeiten zu lassen und gleichzeitig bei Ihren Familien sein konnten. Ich denke, dass wir damit auch dazu beitragen konnten, dass wir die Pandemie einigermaßen meistern konnten.
Rein technisch gesehen, haben wir hier aber v.a. gegenüber den Mitbewerbern eine einzigartige Flexibilität, mit der wir uns heute in nahezu alle Bestandsinfrastrukturen einbringen können, aber auch in der Lage sind, in allen Public Clouds Workloads und Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Mir persönlich gefällt die Idee, der „Umbrella“ zu sein und das für Anwendungen, Betriebssysteme und Daten.
Auch die Einzigartigkeit der Partnerschaft zu Microsoft passt perfekt in meine Themen-Schwerpunkte.
Wie siehst du die Entwicklungen bei Citrix und v.a. der Cloud Software Group?
Auch hier möchte ich ehrlich antworten und gerade der Start hat v.a. bei den Kunden zu viel Verwirrung und zum Teil auch Verärgerung geführt. Es war einfach ein Riesenumbruch, der nicht ohne Change vorüberging. Stand heute muss man aber konstatieren, dass die Cloud Software Group eine Aufsplittung in verschiedene Business Units (BU) vollzogen hat, die es ermöglichen sollen, dass Produkte wieder schneller und dynamischer an den Kundenanforderungen ausgerichtet werden. Ein erster durchaus sinnvoller Schritt – nicht nur für deutsche Unternehmen – war die Abkehr der „cloud-only“-Strategie. Bei dieser wurden einige Produkte, die in großen Umfang eingesetzt werden, mehr oder weniger vom Markt genommen, was so schwer zu vermitteln war.
Daher fühlen sich die ersten Änderungen soweit gut an und auch auf die viele neue Features kann man gespannt sein. Sie werden die Produkte auf jeden Fall wieder einen Schritt weiter nach Vorn bringen und wir versuchen über die CTA/CTP-Communities-Kanäle positiv dazu beizutragen.